Blasenmole und Chorionkarzinom

Blasenmole (Mola hydatidosa, Windei, Abortivei): Umwandlung der Zotten des Mutterkuchens zu blasenartigen Wucherungen. Der Begriff Mole stammt aus dem Lateinischen und bedeutet fehlentwickelter Embryo. Blasenmolen treten zwischen der 11. und 25. Schwangerschaftswoche auf – am häufigsten sind sie zwischen der 16. und 18. SSW.

Chorionkarzinom (Chorionepitheliom): Bösartig entartete Blasenmole. Nur untherapiert lebensbedrohlich, ansonsten heutzutage sehr gut heilbar. Die Prognose dieses Krebses ist sehr gut.

Leitbeschwerden

  • Sehr schnell wachsender Bauch
  • Stark positiver Schwangerschaftstest
  • Starke Übelkeit
  • Blutungen ab der elften SSW mit Abgang von blasig-schaumiger Flüssigkeit

Wann zum Arzt

In den nächsten Tagen, wenn die Gebärmutter sehr schnell wächst.

Sofort, wenn

  • Scheidenblutungen auftreten.
  • starke Übelkeit auftritt.

Die Erkrankung

Blasenmole. Die Blasenmole ist sehr selten (eine von 3.000 Schwangerschaften). Sie kommt meist durch eine fehlerhafte Befruchtung der Eizelle zustande, die dann keine Erbsubstanz enthält. Die Zotten des Mutterkuchens degenerieren zu Hunderten von Bläschen von bis zu 2 mm Durchmesser, daher auch der Name Blasenmole. Die kleine Fruchtblase mit den kindlichen Zellen geht frühzeitig zugrunde, da sie mangels eines funktionierenden Mutterkuchens nicht ernährt werden kann.

Chorionkarzinom. Bei 2–3 % der Blasenmolen kommt es zu einer bösartigen Wucherung, einem Chorionkarzinom. Es zeichnet sich durch eine exzessive Beta-HCG-Produktion aus. Deshalb ist eine intensive Nachbetreuung nach einer Blasenmole erforderlich, mit regelmäßiger Kontrolle der Beta-HCG-Werte im Blut. Treten bei einer Frau innerhalb von zwei Jahren nach einem Chorionkarzinom keine pathologischen Werte auf, spricht grundsätzlich nichts gegen eine erneute Schwangerschaft.

Das macht der Arzt

Der Arzt tastet die Gebärmutter: Sie ist für das Schwangerschaftsstadium zu groß und weich. Außerdem zeigt sich im Ultraschall statt eines Embryos mit Herzschlag ein Bild, das wie Schneegestöber aussieht. Dies sind wertvolle Hinweise auf eine Blasenmole.

Laborchemisch zeigt sich eine starke Erhöhung des Schwangerschaftshormons Beta-HCG. Seine hohe Konzentration ist für die starke Übelkeit und das Brustspannen verantwortlich.

Therapie der Blasenmole. Bei einer Blasenmole muss die Schwangerschaft vom Arzt beendet werden. Zunächst sorgen Medikamente (Methotrexat) dafür, dass der Gebärmutterinhalt ausgestoßen wird. Dem folgt eine besonders sorgfältige Ausschabung der Gebärmutter; manchmal muss vier bis sechs Wochen später eine weitere Ausschabung durchgeführt werden, damit keine Gewebereste in der Gebärmutter bleiben, die entarten könnten.

Nach der Ausschabung muss das Schwangerschaftshormon Beta-HCG solange kontrolliert werden, bis der Wert wieder auf Null gefallen ist. Ist dies dann für mehrere Monate der Fall, ist nichts gegen eine neue Schwangerschaft einzuwenden.

Therapie des Chorionkarzinoms. Beim Chorionkarzinom besteht die Behandlung zumeist in einer (nochmaligen) Ausschabung der Gebärmutter und nachfolgender Chemotherapie.

Prognose

Das Risiko für eine weitere Blasenmole in den folgenden Schwangerschaften ist gering.